Aderlass

Was ist Aderlass?

Bei einem Aderlass wird Venenblut mit einer größeren Kanüle (in der Regel zwischen 50 ml bis 300 ml) abgenommen. Die jeweils entnommene Menge und der Ort des Aderlasses richten sich u.a. nach Krankheit, Geschlecht, Konstitution und Alter des Patienten. Es kann sein, dass ein kleiner Aderlass nach einiger Zeit wiederholt wird.

Ziel der Behandlung

Ziel dieser Behandlung ist aus naturheilkundlicher Sichtweise u. a. eine Reinigung sowie die Förderung einer Entlastung des Blutes. Durch den Aderlass kommt es nun in den Gefäßen zu einem Flüssigkeitsverlust, durch das unmittelbar nachströmende Blut wird dieser jedoch ausgeglichen. Durch die Bewegung im Gewebe können Giftstoffe nun direkt in das Gefäßsystem zur anschließenden Ausscheidung über die entsprechenden Ausscheidungsorgane gelangen. Es geht primär also um die Verringerung des Blutvolumens, um so die Fließgeschwindigkeit in den entsprechenden Organregionen anzuregen. Der Körper wird angehalten den „Blutverlust“ auszugleichen, er bildet also neue Blutzellen, diese verbessern den Sauerstofftransport und verbessern die Immunabwehr.

Anwendung / Therapie- / Diagnosemöglichkeiten

Der Aderlass wird erfahrungsgemäß angewendet bei Entzündungen, Blutfülle (Plethora), zur Entgiftung sowie Stoffwechselverbesserungen aber auch zur Beruhigung bei lokalen Krämpfen (Koliken), Bluthochdruck, Stauungen, Neigung zu Schlaganfall oder Herzinfarkt. Der Aderlass soll in naturheilkundlicher Betrachtungsweise zur Verbesserung der Durchblutung, der Fließeigenschaft, zur Anregung und Neubildung des Blutes führen.

Ursachen / Hintergrund & Einsatz

Der Aderlass ist eines der ältesten bekannten Heilverfahren. In der alten indischen Medizin werden bis zu 700 Gefäße betitelt, die wie eine Art „Kanalsystem“ im Menschlichen Körper verlaufen und somit den Transportweg des Blutes nachvollziehbar machen. Die Lehre von den 4 Körpersäften, also Blut, Schleim, Galle und Luft, nahm u.a. der griechische Arzt Hippokrates (460 v. Christus) auf und kam zu der These, das eine fehlerhafte Zusammensetzung der Körpersäfte (Dyskrasie) sowie die Blutfülle (Plethora) Ursache für Erkrankungen sind. Der Aderlass gehörte zur Heilung, aber auch zur Vorbeugung für Hippokrates unmittelbar dazu. Der Gynäkologe Bernhard Aschner erforschte um 1920 - 1930 die noch heute gültigen und angewandten Indikationsstellungen. Er prägte das moderne Verständnis vom Aderlass; dadurch wurde der (Wieder-)eintritt in die Naturheilmedizin eröffnet.

Grenzen der Behandlung

Als Kontraindikation zählt daher unter anderem Blutarmut. Von einem Aderlass abzuraten sind Patienten mit niedrigem Blutdruck und geschwächten Patienten.
Für die individuelle Therapiewahl sollte eine Heilpraktikerin, ein Heilpraktiker aufgesucht werden. Sie finden eine Heilpraktikerin, einen Heilpraktiker über die Heilpraktikersuche.

Für die individuelle Therapiewahl sollte eine Heilpraktikerin, ein Heilpraktiker aufgesucht werden. Sie finden eine Heilpraktikerin, einen Heilpraktiker über die Heilpraktikersuche.